So wie Sie sich bei einer Flugreise vertrauens­voll in die Hände des Flug­personals be­geben, be­geben Sie sich bei einem Kranken­haus­auf­ent­halt vertrauen­svoll in die Hände Ihrer Ärzt:innen und Pflege­personen. Ebenso wie in der Luft­fahrt wird daher in der Klinik durch ver­schiedene Checks und Maß­nahmen für Ihre Sicher­heit ge­sorgt. Im Folgenden möchten wir Sie mit diesen Maß­nahmen ver­traut machen. Weiters finden Sie hier auch Qualitäts­kenn­zahlen, die Ihnen einen Ver­gleich mit anderen Kliniken er­möglichen.

Mit Händehygiene gegen Krankheitserreger

Regelmäßiges Händewaschen senkt die Anzahl von Keimen auf bis zu ein Tausendstel. Das minimiert das Risiko, dass Krank­heits­erreger über die Schleim­häute in den Körper gelangen können. Sie finden daher in allen Toiletten und in allen Patienten­zimmern Spender für Seife und Des­infek­tions­mittel. Wenn Sie Ihre Hände mit Seife waschen, sind rund 90 Sekunden ratsam; wenn Sie ein Des­infek­tions­mittel verwenden, brauchen Sie nur 30 Sekunden. Alle Mit­arbei­ter:innen sind ange­halten, vor und nach direktem Körper­kontakt zu Patien­t:innen eine Hände­des­infektion durch­zu­führen. Bitte machen Sie auch Ihre Besuche­r:innen auf die Wichtig­keit der Hände­hygiene im Kranken­haus aufmerksam.

Was können Sie selbst zur Sicher­heit beitragen?

Als Patient:in achten Sie bitte in folgenden Situationen besonders auf Händehygiene:

  • nach dem Toilettenbesuch
  • nach dem Naseputzen, Husten oder Niesen
  • bei verschmutzten Händen
  • vor dem Essen

Wenn Sie Fragen zur Hände­hygiene haben, wenden Sie sich bitte an unser Pflege­personal.

Multiresistente Erreger (MRE)

Eine Besiedelung mit multi­resis­tenten Erregern bedeutet, dass MRE auf der Haut bzw. Schleim­haut oder im Darm vor­kommen, ohne dass eine Infektion verursacht wird.

Bei Personen mit Abwehr­schwäche können MRE-Keime eine Infektion wie z.B. Lungen­ent­zündung, Harn­wegs­infektion oder Wund­infek­tionen verur­sachen. Infektionen erfolgen durch Kontakt mit Aus­scheidungen, infizierten Wunden, erreger­hältigen Sekreten oder über verun­reinigte Flächen oder Gegen­stände. Für gesunde Kontakt­personen ist das Risiko einer Infektion mit MRE jedoch sehr gering.

Zur Behandlung von MRE-Infekt­ionen gibt es nur wenige Anti­biotika – deswegen sind Hygiene­maß­nahmen von hoher Wichtigkeit.

Welche Maßnahmen sind einzu­halten?

  • Vermeiden Sie engen Körper­kontakt!
  • Führen Sie nach Niesen, Husten, Toiletten­gang, Verbands­wechsel, Ausziehen von Einmal­hand­schuhen etc. unbedingt eine Hände­des­infektion durch.
  • Verwenden Sie persön­liche Gegen­stände wie Wasch­lappen, Seife, Hand­tücher etc. personen­bezogen.
  • Wechseln Sie täglich nach der Körper­pflege Leib­wäsche und Hand­tücher, nach Möglich­keit auch die Bettwäsche.
  • Waschen Sie Leibwäsche, Hand­tücher und Bett­wäsche bei mindestens 60° C (besser 85° C) mit einem Voll­waschmittel.
  • Führen Sie bei einer Darm­be­siedelung (Aus­scheidung über den Stuhl) eine Des­infektion der Hand­kontakt­flächen (Toiletten­deckel, Spültaste, Wasserhahn etc.) mit alko­ho­lischem Schnell­des­infek­tions­mittel durch.
  • Desinfizieren Sie sich nach Gebrauch von Einmal­materialien (Spritzen, Einmal­schürzen, Einmal­hand­schuhen) Ihre Hände.
Vermeiden von Wundinfektionen

Auf europäischer Ebene wird daran gearbeitet, Wund­infektionen im Kranken­haus nach einer einheit­lichen Methodik zu behandeln und mit Vergleichs­werten eine Grundlage zu schaffen, um diese weiter zu senken.

Im Folgenden finden Sie die Daten zur Häufigkeit von Wund­infektionen in den Mavie Med Privatkliniken im Vergleich zu den inter­nationalen Soll-Werten.

Infektionsrate für ausgewählte Operationen

Art des chirurgischen Eingriffs Soll-Wert Ist-Wert der Mavie Med Privat­kliniken (2024)
Hüft-TEP (künstliches Hüftgelenk) <0,98% 1,26%
Knie-TEP (künstliches Kniegelenk) <0,49% 0,00%
Sectio (Kaiserschnitt) <0,68% 0,12%
CHE (Entfernung der Gallenblase) <1,59% 0,39%
Vermeiden von Stürzen

Stürze im Krankenhaus sind vermeid­bar. Mit besonders sturz­ge­fähr­deten Personen erfassen wir mögliche Sturz­risiken. Zur Sturz­vor­beugung erstellen wir dann gemeinsam mit der sturz­ge­fähr­deten Person (und gegebenen­falls auch ihren Vertrauen­spersonen) einen Maß­nahmenplan.

Wir begleiten sturzge­fähr­dete Patien­t:innen auf kurzen und langen Weg­strecken und stellen Hilfs­mittel wie Gehhilfen und Rollator zur Ver­fügung. Unsere Physio­thera­peu­t:innen weisen sie in die Benutzung von Gehhilfen ein. Gerne helfen wir Ihnen auch bei der Be­schaffung von Hilfs­mitteln für Zuhause.

Was Sie tun können, um Stürze zu vermeiden:

  • Gehen Sie nicht barfuß oder nur in rutsch­festen Socken. Tragen Sie stets festes Schuhwerk für aus­reichenden Halt.
  • Suchen Sie beim Auf­stehen von einer Bettkante oder einem Stuhl immer zuerst Boden­kontakt mit beiden Füßen.
  • Stehen Sie langsam aus einer Sitz­position auf und geben Sie Ihrem Körper die Mög­lich­keit, sich an diese Position zu ge­wöhnen. Um Schwindel­gefühlen vorzu­beugen, trinken Sie Wasser oder Tee – Ihr Körper braucht Flüssig­keit. Bleibt der Schwindel bestehen, läuten Sie bitte nach unserem Pflege­personal.
  • Schalten Sie das Licht ein, wenn Sie in der Nacht oder in abge­dunkelten Räumen aufstehen.
  • Tragen Sie stets Ihre Brille oder eine gleich­wertige Sehhilfe, sofern Sie eine benötigen.
  • Aktivieren Sie immer die Fest­stell­bremse Ihres Rollstuhls/Rollators, bevor Sie aufstehen. Klappen Sie Fuß­stützen an Roll­stühlen weg. Damit vermeiden Sie ein Kippen.
  • Räumen Sie Stolper­fallen, wie z.B. Taschen oder Schuhe, aus dem Weg.

Zögern Sie nicht, das Pflege­personal jederzeit zu kontak­tieren, denn wir möchten Sie sicher und sturzfrei während Ihres Aufenthaltes begleiten.

Um Stürze zu vermeiden, ist es wichtig, Sturz­ereig­nisse zu erfassen und die Ursachen zu analysieren. Die Sturzrate (Stürze in Relation zu 1.000 geleisteten Pflege­tagen) gibt Auskunft darüber, wie gut die Sturz­pro­phylaxe in einer Klinik funktioniert.

Im Folgenden finden Sie die aktuelle Sturzrate in den Mavie Med Privatkliniken im Vergleich zum Soll-Wert.

Sturzrate

Pflegerische Qualität Soll-Wert Ist-Wert der Mavie Med Privat­kliniken (2024)
Anzahl der Stürze pro 1.000 Pflegetage <3 1,6

Anmerkung zum Soll-Wert:
Die durchschnittliche Sturzrate in Akutkrankenhäusern aus der Fachliteratur (Oliver et al. 2010) liegt zwischen 1,3 und 8,9 Stürzen pro 1.000 Pflegetage.

Patientenidentifikation: Wir fragen Sie öfter nach Ihrem Namen und Ihren Allergien

Damit Ihre Identität in jeder Situation eindeutig fest­ge­stellt werden kann, erhalten Sie gleich bei der Aufnahme ein wasser­resistentes, allergen­freies Patienten­armband, auf dem Ihr Vorname, Nachname und Geburts­datum vermerkt sind. Dieses Armband soll während Ihres ganzen Auf­enthaltes getragen werden, um zu gewähr­leisten, dass Sie zu jeder Zeit die richtige Medikation und Behand­lung erhalten. Falls Sie eine bekannte Allergie oder Unver­träg­lich­keit haben, teilen Sie dies bitte zu Ihrer eigenen Sicherheit unserem Personal mit.

Um sicherzustellen, dass Patient:innen mit gleichem oder ähnlichem Namen bei Unter­suchungen oder Behand­lungen nicht ver­wechselt werden, ist es wichtig, dass Sie Ihre Identität bestätigen. Wir fragen Sie daher öfter nach Ihrem Namen – besonders vor der Ver­ab­reichung von Blut­produkten, Chemo­thera­peutika oder vor Unter­suchungen.

Sicherheit bei Medikamenten

Beim Aufnahmegespräch werden Sie vom Behand­lungs­team gefragt, welche Medika­mente Sie aktuell ein­nehmen. Erstellen Sie schon zu Hause eine Liste der Medika­mente, die Sie be­kommen, und nehmen Sie diese Liste in die Klinik mit.

Hier finden Sie eine Vorlage für Ihre Medika­menten­liste zum Aus­drucken bzw. zum Aus­füllen am Computer:

Die Zahl der verfügbaren Medika­mente mit unter­schied­lichen Namen steigt rasant an. Für viele Medika­mente sind Generika verfügbar, die den gleichen Wirkstoff beinhalten, aber einen anderen Namen tragen und anders aussehen. Fragen Sie beim Personal nach, wenn Sie andere Medika­mente als üblich erhalten.

Informieren Sie das Personal, wenn Sie

  • Medikamente bekommen haben, die anders aussehen als die, die Sie normaler­weise ein­nehmen, oder
  • Medikamente zu einer anderen Uhrzeit ein­nehmen als gewohnt oder
  • eine andere Dosierung als verordnet ein­ge­nommen haben.

Bei hochkonzentrierten Medika­menten, die ähnlich klingen, aber gänzlich verschiedene Wirkungen haben, ist es wichtig, Ver­wechs­lungen zu ver­meiden. Diese Medika­mente werden in den Mavie Med Privatkliniken mit einem roten Aufkleber gekenn­zeichnet und getrennt von­einander aufbewahrt.

Die letzten Checks vor dem Start: Sicherheit bei Operationen

Vor dem Start eines Flug­zeuges geht das Piloten­team eine stan­dar­di­sierte Checkliste durch, um sicher­zu­stellen, dass alles funk­tioniert. Ebenso ist es vor dem Start einer Operation wichtig, nochmals sicher­zu­stellen, dass alles geklärt und vor­handen ist. Daher werden in den Mavie Med Privatkliniken bei Opera­tionen drei Check­listen eingesetzt:

  • vor dem Beginn der Anästhesie
  • vor Beginn der Operation
  • vor Eingriffsende

So wird gewährleistet, dass selbst in Stress­situationen alle Beteiligten den Überblick behalten. Schon bei der Aufnahme in die Klinik werden Sie vom Behand­lungs­team nach allen bisher durch­ge­führten Opera­tionen befragt. Sie können diese Liste schon zu Hause vorbereiten und in die Klinik mitnehmen.

Hier finden Sie eine Vorlage für Ihre Liste der bis­herigen Opera­tionen zum Aus­drucken bzw. zum Aus­füllen am Computer:

Sicher wieder zu Hause

Wenn Sie aus der Klinik ent­lassen werden, ist es wichtig, dass Sie und bei Bedarf auch Ihre An­ge­hörigen Bescheid wissen, wie Ihr Behand­lungs­plan fort­ge­führt werden soll. Diese Infor­ma­tionen erhalten Sie im Ent­lassungs­gespräch. Außerdem erhalten Sie einen Patienten­brief, der als Information für Ihre:n ein­weisende:n Arzt:Ärztin gedacht ist. Den Patienten­brief erhalten Sie entweder vor dem Verlassen der Klinik aus­ge­händigt oder einige Tage danach per Post zugesandt.

Falls zu Hause weitere Pflege­maß­nahmen not­wendig sind, werden Sie bzw. Ihre Ver­trauens­personen durch das Pflege­team infor­miert und geschult. Das Pflege­team berät Sie und Ihre Ver­trauens­personen auch, wenn Sie pro­fes­sio­nelle Heimpflege nach der Ent­lassung benötigen.

Informieren Sie sich,

  • ob Sie eine Nach­kontrolle be­nötigen – und notieren Sie sich gege­benen­falls den Termin –,
  • was Sie tun sollen, wenn Ihre Symptome wieder auftreten,
  • wann Sie mit den Ergeb­nissen Ihrer Unter­suchun­gen/Ihrem Patienten­brief rechnen können.